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Ordensgemeinschaft
der Barmherzigen Brüder
Montabaur

Unsere Werte

Unser Ursprung

Der Ursprung der Kongregation der Barmherzigen Brüder ist eng mit der Lebensgeschichte Ihres Gründers Peter Lötschert verbunden, der am 04. August 1820 in Höhr/Westerwald als Sohn einer kinderreichen Familie geboren wurde.

Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte er in Hadamar eine Kaufmannslehre und übte anschließend diesen Beruf auch über einen längeren Zeitraum aus.

Schon zur damaligen Zeit war seine Persönlichkeitsstruktur durch ein großes Pflichtbewußtsein sowie eine permanente Hilfsbereitschaft gegenüber armen und hilfebedürftigen Menschen geprägt, wobei ihn der damalige Limburger Bischof, Peter Josef Blum, ermutigte, sich in den nun aufkommenden Pius - und Vincenzvereinen zu engagieren, wo er noch mehr mit der sozialen und seelischen Not der Menschen seiner Zeit konfrontiert wurde. In dieser Lebensphase reifte in ihm auch der Entschluß, seines weiteren Lebensweg ganz in den Dienst des karitativen Wirkens zu stellen.

Im Jahre 1852 fing Peter Lötschert an, Gleichgesinnte in Hillscheid um sich zu scharen, um Unterstützung in der Pflege der Kranken vor Ort und in der näheren Umgebung zu erfahren. Im Jahre 1855 begab er sich zu den Alexianerbrüder nach Aachen, um sich dort fachlich fundierte Kenntnisse in der Krankenpflege anzueignen .

Am 29. Juni 1856, dem Festtag der Hl. Apostel Petrus und Paulus, wurde Peter Lötschert durch den Hochw. Herrn Superior Jakob Wittayer in der Kapelle des Mutterhauses der "Armen Dienstmägde Jesu Christi" (gegr. 1851 ) in Dernbach eingekleidet - zusammen mit 5 weiteren Männern - womit die Kongregation der Barmherzigen Brüder von Montabaur ihren Anfang nahm. Von nun an hieß Peter Lötschert Br. Ignatius.

Die Anfangszeit

Am 7. November 1858, legte diese kleine Gruppe von Barmherzigen Brüdern vor Bischof Blum, der sich zum großen Förderer dieser neu entstandenen Gemeinschaft entwickelte, in der Kapelle des ehemaligen St. Vinzenz - Hospitals in Limburg die ersten zeitlichen Gelübde (Profeß) ab.

Die erste Niederlassung war in einem Haus in Hadamar, von wo aus die Brüder ambulante Krankenpflege durchführten. Nach dem Erwerb der ehemaligen Ziegelhütte in Montabaur im Jahre 1860 wurde hier das Mutterhaus der Genossenschaft gegründet, das im Jahre 1883 eine eigene Hauskapelle erhielt.

Am 01 .03. 1886 verstarb Br. Ignatius Lötschert - versehen mit den hl. Sterbesakramenten - in Montabaur und ruht dort in der Friedhofskapelle auf dem Brüderfriedhof. Das uneingeschränkte Wirken auf dem sozial - karitativen Tätigkeitsfeld, sein unermüdlicher Einsatz zur Ehre Gottes, dem Wohl der Genossenschaft sowie der notleidenden Menschen fanden uneingeschränkte Würdigung und Anerkennung durch seine Zeitgenossen.

Papst Leo XIII. belobigte mit dem Dekret vom 21.12.1888 die neugegründete Ordensgemeinschaft. Im Jahre 1863 erhielt die Brüdergemeinschaft ihre Konstitutionen (Satzungen) und erfuhr dann im Jahre 1921 durch Papst Bendikt XV. ihre endgültige Anerkennung im Sinne einer Ordensgemeinschaft "Päpstlichen Rechts".

Der Grundgedanke

Seit der Gründung der Barmherzigen Brüder von Montabaur steht im Vordergrund der religiösen Aktivitäten das vielfache Bemühen, einem Auftrag im Sinne des Evangeliums gerecht zu werden, der die Zuwendung zu den Menschen beinhaltet, die alt, krank, hilfesuchend und - bedürftig sind, was in unserem Seniorenheim in Horbach (Westerwald) in konkreter Form wahrgenommen wird.

Um dieser Herausforderung und Aufgabenstellung in der heutigen Zeit und unter sich ständig verändernden gesellschaftlichen Bedingungen gerecht werden zu können, benötigen wir die aktive Mitarbeit aller Angestellten in unserer Einrichtung. Damit wird unter Beweis gestellt, dass christlicher Glaube und konkretes Engagement untrennbar zusammen gehören und sich aus den biblischen Grundlagen ableiten lassen.

Da sich tätige Nächstenliebe in den konkreten Lebenssituationen beweisen muß und auch spürbar sein soll, müssen wir uns immer wieder die Frage stellen, wie sich heute christliche Menschlichkeit in unserer Einrichtung sowie in unserem sozialen Umfeld leben und verwirklichen läßt?

Das schließt auch Überlegungen mit ein, wie der Glaube auch als Lebenshilfe fiir alle uns Anvertrauten dienen kann.

Mit unseren Mitarbeitern/-innen sowie allen in unserer Einrichtung vertretenen Berufsgruppen wollen wir versuchen, den Gedanken an ein sog. "Therapeutisches Team" in den Mittelpunkt unserer Bemühungen zu stellen in dem Sinne, daß darin unsere umfassende Sorge und Verantwortung fiir den Nächsten zum Ausdruck kommt, wobei wir es fiir wichtig halten, daß alle unsere Angestellten die christlichen Grundlagen unseres Trägerauftrages, der aus unserer Spiritualität hervorgeht, tolerieren, respektieren und als Basis unserer Dienstgemeinschaft anerkennen. Nur so können wir als Bestandteil der katholischen Kirche den Dienst an den uns anvertrauten Menschen in glaubwürdiger Weise bekunden und uns dabei auch von den anderen Einrichtungen auf dem Gebiet der Gesundheitsvor- und Fürsorge in besonderer Weise unterscheiden und abheben.

Unsere Ordensphilosophie

Der Wahlspruch unserer Ordensgemeinschaft lautet: "Caritas Christi urget nos" (2 Kor. 5,14) und bedeutet: "Die Liebe Christi drängt uns". Und in diesem Sinne wollen wir uns auch heute - bei allem gesellschaftlichen Wandel , der in einem veränderten Wert- und Normensystem seinen Niederschlag findet - darum bemühen, christliche Nächstenliebe in Kombination mit dem Leistungsvermögen in unserer Einrichtung in modernen Varianten und Möglichkeiten zu einer christlich orientierten Vor- und Fürsorge zu nutzen.

Dabei möchten wir auch offen sein für jegliche Impulse - besonders religiöser Art -, sowie für Gespräche, die auf freiwilliger Basis begründet sind und nicht unter einem zwanghaften Druck stehen sollen.

Vor dem Krankenhaus in Montabaur steht eine Bronzestatue des "Barmherzigen Samaritans".

Diese soll und kann uns dazu anregen, darüber nachzudenken, wie wir in Gemeinsamkeit unseren Auftrag in dem dargelegten Sinne am besten verwirklichen können. Die Figur vermag uns dabei Hoffnung und Mut zu machen, sich dieser neuzeitlichen Herausforderung zu stellen.

Und aus dieser Sichtweise heraus hat sicherlich der Wahlspruch unserer Kongregation auch heute nichts von seiner Aussagekraft verloren und bezeugt noch eine zeitkonforme Aktualität. Und so wollen wir auch in Zukunft in brüderlichem Miteinander unseren Dienst an den Menschen durch die Nachfolge Christi im Ordensstand bekunden und in der Wahrnehmung unseres christlichen Auftrages eng mit unseren Mitarbeitern / -innen zusammenarbeiten.

Ausgesuchte biblische Textstellen

"Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan."
(Mt. 25,45)

"Selig die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen."
(Mt 5,7)


"Niemand suche sein eigenes Wohl, sondern das des Nächsten."
(1 Kor.10,24)


"Laßt uns nicht mit Worten und mit der Zunge lieben, sondern in der Tat und Wahrheit."
(1 Joh. 3,18)